Weiterbildung – ein wichtiger Schritt in Richtung Kooperation
„Wie können wir durch gezielte Angebote die Höherqualifizierung von Menschen für den Vorarlberger Arbeitsmarkt fördern? Wie können die Fähigkeiten und Talente der Menschen und die Bedarfe der Wirtschaft gut aufeinander abgestimmt werden?“, lauteten die zentralen Fragen des Workshops. Dominic Götz, Abteilungsleiter der Arbeitsmarkt- und Bildungspolitik der Arbeiterkammer erläuterte die Fragestellung im Detail und bedankte sich bei FAV-Geschäftsführer Peter Stieger für die Einladung.
Differenzierte Betrachtung und pragmatische Lösungen
Dass man sich heute nicht mehr auf die Erstausbildung verlassen kann, darüber waren sich alle Beteiligten einig. „Wir müssen den Weiterbildungsmarkt differenziert sehen“, betonte Andreas Pichler vom BIFO. Der Gleichstellungsbericht verweise auf unterschiedliche Bildungsbedürfnisse von Männern und Frauen. Ob ein generelles Upskilling die Lösung sei, bezweifelte Andreas Stieger, Personalmanager der Landeskrankenhäuser. „In der Pflege schauen uns zum Beispiel an, welche Aufgaben hochqualifizierte Mitarbeiter:innen an eine Assistenz delegieren können, um mehr Kapazitäten zu bekommen.“
Orientierung an den Schweizer Kantonen
Stefan Fitz-Rankl, Geschäftsführer der FH Vorarlberg stellte fest, dass der Drang zu formalen Abschlüssen nicht zielführend sei, und Markus Rhomberg vom Wirtschaftsverbund Vierländerregion regte an, sich hier mehr an den angrenzenden Schweizer Kantonen zu orientieren, bei denen die praktische Ausbildung einen ähnlichen Stellenwert habe wie in Vorarlberg.
Vertrauensvolle Zusammenarbeit
Moderator Robert Pakleppa hatte alle Hände voll damit zu tun, Informationen, Bedenken und Ideen festzuhalten. „Weg von noch mehr Angebot – hin zu einer vertrauensvollen Zusammenarbeit“, war ein Anliegen von Thomas Wachter (WIFI). Dieser Meinung war auch Katharina Domnanovits vom BFI: „Es nützt niemandem, wenn drei Anbieter denselben Kurs ausschreiben, und keiner bekommt ihn voll.“ Zum Blick über den Tellerrand riet auch Sylvia Tötsch vom Land Vorarlberg und lud die Anwesenden ein, die Kooperationsabsichten in der Arbeitsgemeinschaft Erwachsenenbildung weiter zu vertiefen.
Ein wichtiger Impuls für eine intensivere Kooperation war dieser Workshop der FAV, darüber war man sich einig. Dass es möglich war, die Stakeholder des Landes in eine gemeinsame Runde zu bringen, wurde von allen Beteiligten sehr geschätzt, ebenso wie der persönliche Austausch, der beim Mittagessen in der Schafferei fortgesetzt wurde.
Statement Andreas Pichler
Danke, Andreas Pichler, für diesen Input. Die differenzierten Sichtweisen unserer Expert:innen sind sehr wertvoll für die Weiterentwicklung unserer Bildungslandschaft. Wir freuen uns, wenn wir die Vernetzung der Institutionen unterstützen und einen Mehrwert für das Bildungs- und Wirtschaftsland Vorarlberg generieren können.