"Wie können wir mehr Menschen zu einem Pflichtschulabschluss befähigen und damit ihre Chance auf Teilhabe verbessern?"
Die Fördergesellschaft Arbeitsmarkt Vorarlberg (FAV) hatte zum ersten von fünf Workshops ins Bärenhaus nach Feldkirch geladen. FAV-Geschäftsführer Peter Stieger und AMS-Geschäftsführer Bernhard Bereuter begrüßten die Fachleute zum dreistündigen Workshop, Moderator Robert Plakeppa führte zielsicher durch die Fragestellungen.
„Wie können wir gemeinsam wesentlich mehr Menschen in Vorarlberg zu einem Pflichtabschluss befähigen und damit ihre Chancen auf Teilhabe wirksam verbessen?“, lautete die zentrale Frage.
Nach dem Modell eines Bürgerrats tauschten sich die Expertinnen und Experten der unterschiedlichen Institutionen aus – zuerst in Kleingruppen, danach in einer Fischbowl-Variante. Die Ergebnisse der drei intensiven Workshop-Stunden wurden gesammelt und dokumentiert. Zum Beispiel:
Herausforderungen
Das fehlende Wissen mancher Communities über die Bildungsstrukturen stellte sich als wesentliche Herausforderung dar, aber auch, dass Jugendliche ab 19 Jahren kaum Zugang zu den Informationen haben, wo Pflichtschulabschlüsse nachgeholt werden können. Ebenso ist das Thema „Existenzsicherung“ bei jungen Erwachsenen mitzudenken. Unflexible Fördertöpfe erschweren manchmal die Rahmenbedingungen.
Lösungen und Ideen
Doch auch Lösungsansätze wurden entwickelt: Institutionen müssen voneinander wissen, kurze Wege können individuelle Lösungen ermöglichen. Mitarbeitende aus den Communities können kultursensibel begleiten und beraten. Erwachsenengerechte Angebote würden eine neue Zielgruppe erschließen. Die Unternehmen sollten als Bindeglied fungieren und Informationen über Angebote an ihre geringqualifizierten Mitarbeitenden weitergeben – idealerweise mit dem Angebot einer teilweisen Freistellung für Bildung.
Wertvolle Vernetzung
Neben der Fachexpertise kam auch das persönliche Vernetzen in den Pausen nicht zu kurz. Im nächsten Schritt werden die Erkenntnisse reflektiert und verdichtet. Vier weitere Workshops ergänzen die Beratungsphase im ersten Halbjahr, bevor es in der zweiten Jahreshälfte in die konkrete Umsetzung geht. FAV-Geschäftsführer Peter Stieger bedankte sich bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für die konstruktive und ergebnisreiche Zusammenarbeit. Bei einem gemeinsamen Mittagessen in der Schaffarei wurden die Gespräche noch weiter vertieft.
